Martin Conrad, Patrizia Kranz: "Garten der Narben - Wege der Verwandlung"
21.06.2024 bis 18.08.2024 | Museum für Kunst Rockenhausen
21.06.24 bis 18.08.24
Preview am 21.06.24 im Rahmen der Kulturnacht "KulturROK & Genuss".
Vernissage am 23.06.24 um 11.00 Uhr
Begrüßung: Michael Vettermann, Stadtbürgermeister
Einführung: Dr. Monika Bozem, Vorstandsvorsitzende APK
Patricia Kranz setzt sich in ihren Arbeiten mit einem populären Gebrauchsgegenstand der heutigen Zeit auseinander Plastiktüten, fester Bestandteil der Kultur, die zugleich sinnbildhaft den Warenfetisch der Postmoderne verkörpern. Mithilfe divergenter Techniken lässt sie aus den ebenmäßigen Folien farbige Objekte wachsen, wobei die ehemals glatte Oberfläche der Tüten aufgebrochen und ihrer selbst entfremdet wird. In einem ausgefeilten Schmelzprozess transformiert sie das Material in ihre filigranen und skulpturalen "networks", deren künstlerische Materialität und zugleich biomorph anmutende Formgebung ständig auf das Spannungsverhältnis zwischen Artifiziellem und Natürlichem verweisen -so ist es einem Text von Hannah Schraven zu entnehmen.
In ihrer aktuellen Werkgruppe "Fotografie" begibt sich die Künstlerin schließlich wieder in den Bereich der Zweidimensionalität. Ausgangspunkt und Motiv bilden die Objekte der "networks" und der "splash", in die die Künstlerin mit einem Makroobjektiv hineinfotografiert. Im Museum für Kunst werden laut Kranz auch Beispiele der "tassels" zu sehen sein.
Für die in Bennhausen geborene Künstlerin ist die Ausstellung in Rockenhausen quasi ein "Heimspiel". Nach dem Kunststudium mit den Arbeitsschwerpunkten Malerei und Bildhauerei in Mainz hat Kranz zahlreiche Ausstellungen bestritten. Jüngst war sie mit "Die Metamorphose der Plastiktüte" im MDR Funkhaus Magdeburg zu sehen. Kranz lebt und arbeitet in Biederitz.
Die künstlerische Haltung Martin Conrads hat mit der Idee der Transformation zu tun. Nicht das Interesse für Bilder die das unmittelbar Sichtbare wiedergeben, sondern was vom Sichtbaren später übrigbleibt, wenn das ursprüngliche Erlebnis vergangen ist, die Eindrücke in das Gedächtnis überführt, in das eigene Unbewusste absinken und lebendig verborgen ruhen. In seinen Bildern arbeitet der Künstler mit der Geologie des Bildkörpers und überblendet dabei abstrakte Bildebenen mit zeichnerischen Notationen. Bildern wohnt keine vorbestimmte Bedeutung inne, vielmehr appellieren sie an das eigenverantwortliche Begreifen - so Conrad.
Der Künstler hat einen ganz eigenen Farbkosmos entwickelt, in welchem die Schönheit der leuchtenden Türkistöne, der mürben Ziegelfarben, der kalkigen Gelbabstufungen auf eine merkwürdige Weise gebrochen ist. Ihre Harmonien liegen, obwohl vorhanden, unverkennbar leicht schräg. Der lustvollen Üppigkeit ist eine gewisse Widerspenstigkeit beigesellt. Das entzieht sie allzu vorschnellem Verstehen, fordert den zweiten Blick. Und, nicht zu vergessen, diese Bilder sind aus zwar mit sinnenfreudiger Farbmaterie, aber eben doch bewusst gebaut: Vertikale und Horizontale bilden Gerüst und Architektur. Expressivität und Konstruktivismus: Martin Conrad ist bei seinem Tun ein historisch bewusster Maler, der immer wieder die Geschichte seines Mediums reflektiert, seine Möglichkeiten durchspielt, um sie lebendig zu erweitern. Eine Auseinandersetzung, die er, nach seinen Worten, "den Vorgängern schuldig" ist. Farbe, das ist hier noch anzumerken, vermag aus sich heraus Räumlichkeit zu schaffen. Aber anders als die statisch definierten Räume einer perspektivischen Konstruktion sind die Farbräume dieser Bilder durchweg offen: Ihre Tiefenschichten schwingen vor und zurück - so ist es einem Text von Dieter Begemann zu entnehmen.
Martin Conrad, geboren in Grünstadt, lebt und arbeitet in Hamburg. Conrad hat u.a. in Offenbach, Frankfurt und Hamburg studiert und kann auf einige Stipendien, Preise und Lehraufträge sowie auf zahlreiche Ausstellungen während seiner künstlerischen Laufbahn zurückblicken.
Öffnungszeiten:
Di. bis So. von 14.30 bis 17.30 Uhr
Preview am 21.06.24 im Rahmen der Kulturnacht "KulturROK & Genuss".
Vernissage am 23.06.24 um 11.00 Uhr
Begrüßung: Michael Vettermann, Stadtbürgermeister
Einführung: Dr. Monika Bozem, Vorstandsvorsitzende APK
Patricia Kranz setzt sich in ihren Arbeiten mit einem populären Gebrauchsgegenstand der heutigen Zeit auseinander Plastiktüten, fester Bestandteil der Kultur, die zugleich sinnbildhaft den Warenfetisch der Postmoderne verkörpern. Mithilfe divergenter Techniken lässt sie aus den ebenmäßigen Folien farbige Objekte wachsen, wobei die ehemals glatte Oberfläche der Tüten aufgebrochen und ihrer selbst entfremdet wird. In einem ausgefeilten Schmelzprozess transformiert sie das Material in ihre filigranen und skulpturalen "networks", deren künstlerische Materialität und zugleich biomorph anmutende Formgebung ständig auf das Spannungsverhältnis zwischen Artifiziellem und Natürlichem verweisen -so ist es einem Text von Hannah Schraven zu entnehmen.
In ihrer aktuellen Werkgruppe "Fotografie" begibt sich die Künstlerin schließlich wieder in den Bereich der Zweidimensionalität. Ausgangspunkt und Motiv bilden die Objekte der "networks" und der "splash", in die die Künstlerin mit einem Makroobjektiv hineinfotografiert. Im Museum für Kunst werden laut Kranz auch Beispiele der "tassels" zu sehen sein.
Für die in Bennhausen geborene Künstlerin ist die Ausstellung in Rockenhausen quasi ein "Heimspiel". Nach dem Kunststudium mit den Arbeitsschwerpunkten Malerei und Bildhauerei in Mainz hat Kranz zahlreiche Ausstellungen bestritten. Jüngst war sie mit "Die Metamorphose der Plastiktüte" im MDR Funkhaus Magdeburg zu sehen. Kranz lebt und arbeitet in Biederitz.
Die künstlerische Haltung Martin Conrads hat mit der Idee der Transformation zu tun. Nicht das Interesse für Bilder die das unmittelbar Sichtbare wiedergeben, sondern was vom Sichtbaren später übrigbleibt, wenn das ursprüngliche Erlebnis vergangen ist, die Eindrücke in das Gedächtnis überführt, in das eigene Unbewusste absinken und lebendig verborgen ruhen. In seinen Bildern arbeitet der Künstler mit der Geologie des Bildkörpers und überblendet dabei abstrakte Bildebenen mit zeichnerischen Notationen. Bildern wohnt keine vorbestimmte Bedeutung inne, vielmehr appellieren sie an das eigenverantwortliche Begreifen - so Conrad.
Der Künstler hat einen ganz eigenen Farbkosmos entwickelt, in welchem die Schönheit der leuchtenden Türkistöne, der mürben Ziegelfarben, der kalkigen Gelbabstufungen auf eine merkwürdige Weise gebrochen ist. Ihre Harmonien liegen, obwohl vorhanden, unverkennbar leicht schräg. Der lustvollen Üppigkeit ist eine gewisse Widerspenstigkeit beigesellt. Das entzieht sie allzu vorschnellem Verstehen, fordert den zweiten Blick. Und, nicht zu vergessen, diese Bilder sind aus zwar mit sinnenfreudiger Farbmaterie, aber eben doch bewusst gebaut: Vertikale und Horizontale bilden Gerüst und Architektur. Expressivität und Konstruktivismus: Martin Conrad ist bei seinem Tun ein historisch bewusster Maler, der immer wieder die Geschichte seines Mediums reflektiert, seine Möglichkeiten durchspielt, um sie lebendig zu erweitern. Eine Auseinandersetzung, die er, nach seinen Worten, "den Vorgängern schuldig" ist. Farbe, das ist hier noch anzumerken, vermag aus sich heraus Räumlichkeit zu schaffen. Aber anders als die statisch definierten Räume einer perspektivischen Konstruktion sind die Farbräume dieser Bilder durchweg offen: Ihre Tiefenschichten schwingen vor und zurück - so ist es einem Text von Dieter Begemann zu entnehmen.
Martin Conrad, geboren in Grünstadt, lebt und arbeitet in Hamburg. Conrad hat u.a. in Offenbach, Frankfurt und Hamburg studiert und kann auf einige Stipendien, Preise und Lehraufträge sowie auf zahlreiche Ausstellungen während seiner künstlerischen Laufbahn zurückblicken.
Öffnungszeiten:
Di. bis So. von 14.30 bis 17.30 Uhr