Christine Fischer

1950 
  • geb. Ludwigshafen/Rhein
  • lebt und arbeitet in Ludwigshafen/Rhein
2006-2010
  • Studium Bildende Kunst an der Freien Kunstakademie Mannheim bei Barbara Hindahl und Michael Witlatschil
2010 
  • Diplom
2012 
  • Atelier und Künstler - Förderungsprojekt des Rhein-Neckar-Kreises
2014 
  • Pfalzpreis für Bildende Kunst 2014 (Plastik) - Hauptpreis


Mitgliedschaften:
 
  • Mitglied im BBK Rheinland-Pfalz
  • Mitglied Arbeitsgemeinschaft Pfälzer Künstler (apk)





Das Bild von Lebewesen, das Christine Fischer beschwört, reicht von archaischen Formen wie dem Einzeller bis zu skurrilen, komplexen, kopflosen Stoffkörpern. Man könnte aber auch ihre Naturvorstellung aus dem Mikrokosmos der Atome und Moleküle hin zu komplexen Lebensstrukturen verfolgen, denn manche der Zeichnungen erinnern an Sichtbarmachungen beispielsweise von Genen und DNA-Strängen. Irritationen rufen aber auch tumorartige Missbildungen hervor, die die Ängste des Menschen vor seiner eigenen Apokalypse zu thematisieren scheinen.
Der Mensch als möglicher Verursacher der Missbildungen tritt zwar nicht auf, aber die schwerwiegenden Folgen seines Fehlverhaltens zeigen sich in Fischers Strukturzeichnungen und Plastiken. Sie setzt dabei Form gegen die Form, Material gegen die Materie und Erwartung gegen die Gestalt. Man könnte mit Kurt Schwitters sagen: "Ich baue den Rest dessen, was ein Hund für nagenswert gehalten hat nach den Regeln der Bewegung des Tieres wieder auf. Das ergibt kein Tierbild, sondern eine Plastik (...), die charakteristischerweise zwischen abstrakter und anthropomorpher Formgebung changiert."
Tänzerische Bewegungen werden durch die ungeformte Leibesfülle der Wesen konterkariert. Überhaupt fällt auf, dass eine aufrechte Haltung der zoomorphen Formen wegen der Fragilität der Extremitäten nicht möglich ist. Die Gesichtslosigkeit der Gebilde, die wie biologische Präparate angelegten Zeichnungen mit Zellen-, Gitter- und Schwanzstrukturen geben sich naturwissenschaftlich objektiv, die Plastiken dagegen provozieren Widersprüchliches und sind Emmanationen einer im Inneren der Künstlerin verborgenen Eigenwelt. Sie ist nicht immer eindeutig und gibt sich vielmehr komplex, wie die Verwendung eigentlich poetischer Dimensionen versprechenden Verpackung der Plastiken wie Plüsch und Stoff zeigt. Dagegen steht die gegensätzliche Verwendung von Materialien wie Draht als Verband, der den Stoff verletzt statt zusammenfügt. Dies erinnert eher an eine Poesie des Schreckens. Die Wirkung der Oberfläche ist ins Gegenteil verwandelt. Nach der Kunsttheorie von Joseph Beuys sollen Stoffe schützen, bergen und Wärme transportieren. Bei Christine Fischer geschieht das Gegenteil: statt zu schützen und zu bergen, entblößen sie....

Monika Portenlänger



Einzelausstellungen:

2017
  • Lächeln im Verborgenen, Gmünder Kunstverein (Katalog)
2015
  • Dazwischen, Pfalzpreis für Bildende Kunst, Museum Pfalzgalerie, Kaiserslautern
2011
  • Skin and Tails, Künstlerhaus, Speyer


Ausstellungen/Beteiligungen:

2020
  • Virtuelle Ausstellung, "DAS HALBE LEBEN" (APK)
  • Coronale, Mannheimer Kunstverein
  • Flux4art, Forum Alte Post Pirmasens
2019  
  • Aspekte, die APK zu Gast, Kunstverein Speyer und Städtische Galerie
  • Perron-Kunstpreis in der Sparte Plastik, Kunsthaus Frankenthal
  • Mitgliederausstellung  Badischer Kunstverein, Karlsruhe
  • Ausgebadet, Altes Volksbad Mannheim
2018     
  • 200 Jahre Badischer Kunstverein, Badischer Kunstverein Karlsruhe
  • Einlassen, Soularts, Bad Bergbauern
  • My Way, Kunstverein Frankenthal
  • Heiter bis Heftig, Museum Boppard
2017   
  • Mitgliederausstellung, Badischer Kunstverein Karlsruhe
  • Ganz Groß, Herrenhof Mußbach, Neustadt
2016     
  • Kleine Größen, Museum Pachen Rockenhausen 
  • Perron-Kunstpreis in der Sparte Grafik, Kunsthaus Frankenthal
  • Anonyme Zeichner, Kunstverein  Rüsselsheim 
2015
  • werden... wachsen... wuchern..., Städtische Galerie Villa Streccius, Landau
2014
  • Pfalzpreis für Bildende Kunst 2014 (Plastik), Museum Pfalzgalerie Kaiserslautern (Katalog), nominiert für den Hauptpreis
  • A Book abouth Death. MOMA, Wales, The Tabernacle, Machynlleth, UK
  • 3. Große Kunsrtausstellung Nürnberg 2014 - "Urban Mining", BBK Nürnberg
2013
  • Mitgliederausstellung, Badischer Kunstverein Karlsruhe
  • Zehn mal Zehn, Zehnthaus Jockgrim
  • Neu im BBK, BBK-Galerie Mainz
  • Albert-Haueisen-Preis, Jockgrim
  • Part Kunstschau Mainz, Binger Strasse 23, Mainz (Katalog)
2012
  • Deltabeben Regionale 2012, Mannheimer Kunstverein (Katalog)
  • Atelier und Künstler, Rathausgalerie, Hirschberg a.d. Bergstraße (Katalog)
  • Mitgliederausstellung, Badischer Kunstverein Karlsruhe
2011
  • "Nichts so wie es scheint", Kunstverein, Frankental
  • Mitgliederausstellung, Badischer Kunstverein Karlsruhe
2010
  • Welde-Kunstpreis "Die 10 Besten", Kunstverein Schwetzingen (Katalog)
  • Diplomausstellung, Freie Kunstakademie Mannheim
2009
  • Albert-Haueisen-Preis, Jockgrim
  • 15,98 x 14,88 / 8, Kunstverein Mannheim
2006
  • Galerie der EVO AG, Offenbach
  • Kunstpreis der Uhrturm-Galerie, Dierdorf
2005
  • Albert-Haueisen-Preis, Jockgrim
2002
  • Galerie der EVO AG, Offenbach
2001
  • Kunstpreis der SAP AG und der Stadt Walldorf (Katalog)
  • Mainzer Kunstpreis Eisenturm
2000
  • Stadtbücherei, Mannheim


Förderung:

2012
  • "Atelier und Künstler" - Projekt des Rhein-Neckar-Kreises

Arbeiten in öffentlichen Sammlungen:
  • mpk-Museum Pfalzgalerie Kaiserslautern




Neuwiesenstraße 2
67063 Ludwigshafen am Rhein
Deutschland







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