Was begründet meine konstruktiv/konkrete künstlerische Arbeiten?
Der Literat und Jurist Ludwig Daniel Jassoy, schrieb Anfang des 19. Jhdts. einen treffenden Aphorismus, der auf das Handeln eines Künstlers zutrifft: "Man muss erstlich wissen, was man will, ehe man thun kann, was man soll".
Das ist: Orientierung und Erneuerung im Zeitenstrom suchen. Wider den heutigen Geschwindigkeitswahn, wider den Wachstumswahn und der Wegwerfkultur unserer Zeit! Langsam arbeiten, verdichten. Selten entstehen mehr als 10-15 Arbeiten im Jahr. Es geht nicht um Perfektion, um Vollendung schon. Nicht selten überarbeite ich alte Arbeiten. So werden sie neu oder endgültig gemüllt.
Es gibt keine Bilder, außer man macht welche! Das Arbeiten des Künstlers, und die entstehenden Bilder, sind immer Haltestellen, keine Endstation!
Meine Arbeitsfelder sind parallele Ideenreihen: "Zet-Bilder", Bilder auf schwarzem Grund, Objekte, Bilder mit Schrift, Gotik u.a. Die meisten Arbeiten sind Collagen, sie bestehen aus alten und neuen Einzelteilen, meist als Farbfeld, oder bemalten Holzstäben. Es ist ein Bausteinprinzip. Schräge, aus dem Bild ragende, bemalte Holzformen sind Dynamik.
Plastische Objekte sind auf der Wand hängend, sie sind beweglich, da nicht fest mit der Wand verbunden. Objekte sind ein modernes Kind der "unbeweglichen" alten Mutter Relief.
Schönheit ist Suche nach Dauer. Suchen nach der Vielfalt, und dem Reichtum aus der malerischen Tradition. Alle Bausteine miteinander verbinden. Poetische Bilder mit Eleganz und Leichtigkeit sollen es sein.
Farbige Phänomene: Farbflächen gibt es in der Architektur, als auch durch die Konstruktiv-Konkrete Malerei des 20. Jahrhunderts. Raumgestaltung in der Architektur und Raumausstattung sind Arbeitsfelder, die mich schon immer interessiert haben. Ich mache das sehr gerne.
Flächenfarbe im Konstruktiven verhält sich anders, als die Farbvaleurs der figürlichen Malerei. Ich denke, dass man Farbflächen nicht einfach nebeneinander malen kann. Deshalb collagiere ich Flächenfarben fast immer. Farben ähneln menschlichen Affekten, sie lösen Stimmungen aus: Ablehnung, Wohlfühlen, Fröhlichkeit, Trauer... Farben können zu Klängen, zu Dissonanzen geordnet werden. Im Nebeneinander können sie Raumtiefen erzeugen. Pigmente in verschiedenen Techniken gemalt, unterscheiden sich dadurch im Aussehen und der Leuchtkraft.
Ich arbeite mit technischer Sorgfalt und Malmaterial, das längere Zeiträume überdauern kann.